Día del niño

Jedes Jahr am 12. April feiert Bolivien den „Día del niño“ - also den Kindertag. Auch in Deutschland gibt es laut Kalender einen Kindertag, bei uns allerdings am 20. September. Jedoch glaube ich, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich sage, dass ich bisher noch nie so einen Kindertag gefeiert habe. Dies ist in Bolivien sehr anders, der Kindertag ist hier einer der wichtigsten Feiertage und die Kinder im Projekt fiebern das ganze Jahr auf „ihren“ besonderen Tag hin. Und tatsächlich erfüllt dieser Tag neben dem großen Spaß für die Kinder noch einen ganz anderen, wichtigeren Zweck. Der Tag soll an die Bedürfnisse und vor allem auch Rechte aller (bolivianischen) Kinder erinnern. So hat dieser auf den ersten Blick vielleicht eher alberne Tag eine sehr ernste Botschaft und weist jedes Jahr wieder darauf hin, was viele leicht vergessen: Kinder sind Kinder, sie verdienen es in einem sicheren Umfeld aufzuwachsen, mit ausreichend Raum und Zuneigung, um sich zu entwickeln und mit einem Zugang zu Bildung. Gerade für die Kinder in unserem Projekt , die oft schon von klein auf arbeiten und im Haushalt und für ihre jüngeren Geschwister große Verantwortung übernehmen ist dies eine wichtige Erinnerung. Natürlich hoffe ich, dass diese Botschaft vor allem auch bei den Eltern ankommt.

 

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am „Día del niño“ stehen natürlich die Kinder und der Spaß. Einen Tag lang werden viele Kinderträume wahr. Unsere Feier in der Fundación begann mit einem besonderen Frühstück für die Kinder: Torte und Kakao. Die Torte hatten wir am Tag zuvor zubereitet – einen bolivianischen Kuchenklassiker: Tres Leches (dt: drei Milchsorten). Nach dem süßen Frühstück sorgten zwei Clowns für gute Stimmung, es stieg eine kleine Tanzparty, die Kinder traten in vielen lustigen Spielen gegen einander an und zu guter Letzt gab es noch eine Piñata, gefüllt mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten. Der krönende Abschluss der Feier war das Mittagessen. Zur Feier des Tages stand „Pique Macho“ auf dem Menü – das Lieblingsessen vieler Kinder.

 

Auch für die älteren Kinder am Nachmittag gab es eine kleine Feier mit selbstgemachter Pizza und Cola.

 

Auch wenn solche besonderen Feiertage natürlich immer ein wenig mehr Arbeit für uns Erzieherinnen bedeuten, war es sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder freuten, einen Tag lang einfach nur Kind sein zu dürfen, zu spielen und herumzutoben. Ich finde das Konzept des „ Día del niño“ sehr schön und habe es sehr genossen, diese Feierlichkeit in der Fundación miterleben zu dürfen. 

¡Muchísimas gracias!

Weihnachtsprojekt 2018

 

 

Liebe Spender,

 

 

 

die Weihnachtszeit ist vorbei, der Jahreswechsel überstanden und wir bereiten uns im Projekt auf das neue Schuljahr mit neuen Herausforderungen, Abenteuern und vor allem ganz vielen neuen Hausaufgaben vor. Bevor der Trubel des neuen Schuljahres über uns hereinbricht, ist es aber erst einmal an der Zeit, Danke zu sagen. Durch die zahlreichen Spenden aus Deutschland konnten wir den Kindern der Fundación ein wunderschönes Weihnachtsfest bereiten: In der Adventszeit wartete jeden Tag eine neue Aktivität auf die Kinder. Zuallererst wurde der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt, um ein wenig weihnachtliche Stimmung in der Fundación zu verbreiten. Dann ging es ans Weihnachtskarten basteln, denn die Fundación wurde dieses Jahr erneut von unserer Partnerorganisation „Planeta Esperanza“ in Spanien in Form eines Weihnachtskartenwettbewerbes unterstützt. Die drei Kinder mit den schönsten Weihnachtskarten und der besten Rechtschreibung bekommen ein zusätzliches Geschenk. Ein weiteres Highlight der Weihnachtszeit war die große Plätzchenbackaktion. Familienweise haben die Kinder fleißig Kekse gebacken, um die Weihnachtszeit zuhause ein wenig süßer zu gestalten. Außerdem sorgte ein Filmetag mit extra Popcorn für große Freude unter der Kindern. Dann ging es auch schon an die Vorbereitung der Weihnachtsfeier. Fleißig übten wir mit den Kindern das Krippenspiel und putzten und dekorierten die Fundación für den großen Tag. Die Weihnachtsfeier war dann ein voller Erfolg. Ein franziskanischer Priester hielt eine wunderschöne Messe für die Kinder und alle anderen Gäste und die Kinder präsentierten stolz ihr hart einstudiertes Theaterstück. Anschließend folgte ein gemeinsames Essen mit allen Eltern, Kindern und Erziehern. Zu guter Letzt ging es dann an die Bescherung. Dank der Spenden war es uns möglich, allen 50 Kindern Geschenke zu überreichen. Jeder bekam entweder Schuhe für die Schule, Turnschuhe, neue Kleidung oder Schulmaterialien. Außerdem wurde allen Teilnehmerinnen unseres Backprojektes ein Präsentkorb und eine Urkunde über ihre abgeschlossene Ausbildung überreicht.

 

Alles in allem hatten wir eine wunderschöne Weihnachtszeit. Daher möchten wir uns, auch im Namen der Kinder und der gesamten Fundación, herzlichst bei jedem Spender bedanken, der dieses besondere Weihnachtsfest möglich gemacht hat.

 

Sehr gerührt waren wir von der Mutter eines Kindes, die uns nach der Bescherung in den Arm nahm, küsste und sich für das Geschenk ihres Sohnes bedankte. Dieser Dank gilt auch Ihnen, liebe Spender, und zeigt, dass Geschenke für die Kinder, welche wir dieses Jahr betreuen dürfen, wahrlich keine Selbstverständlichkeit sind.

 

Danke, dass Sie den Kindern den Start in das neue (Schul-)Jahr erleichtert haben.

 

Wir hoffen, auch Sie hatten ein schönes und erfülltes Weihnachtsfest und sind gut in das neue Jahr gerutscht.

 

Alles Liebe,

 

Annika & Luisa

Weihnachtsprojekt

Hallo liebe Freunde, Familie, Interessierte, Neugierige und Unterstützer!

 

 

Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“

 

 

- Mahatma Gandhi

 

 

Es ist nun schon drei Monate her, dass ich in Frankfurt ins Flugzeug stieg, die lange Reise von 22 Stunden nach Bolivien auf mich nahm und in mein Abenteuer Freiwilligendienst startete. Drei Monate, die mir einen ersten Eindruck von der unglaublich vielfältigen und interessanten Kultur Boliviens verschafften. Drei Monate, in denen ich vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt wurde. Aber auch drei Monate, in denen ich meine Arbeit im Projekt kennen- und lieben gelernt habe.

 

Das Projekt „Hilando Sueños“ („Träume spinnen“) ist ein „Apoyo“ für die Kinder des Barrios „Nueva Esperanza“, gelegen in der Zona Sur, einem der ärmeren Vororte Cochabambas. „Apoyo“ bedeutet auf deutsch „Unterstützung“, dieser Begriff ist deswegen passend für die Fundación, da sie mehr als eine einfache Hausaufgabenbetreuung ist. Außer der schulischen Unterstützung bietet das Projekt den Kindern auch Frühstück und ein warmes Mittagessen, den Zugang zu Internet, Dusche und fließend Wasser, medizinische Erstversorgung und Geborgenheit, kurz eine Atmosphäre, in der die Kinder Kinder sein können. Dies alles ist leider oft in den Elternhäusern der Kinder nicht gegeben, viele der Kinder sehen ihre Eltern kaum, weil diese den ganzen Tag arbeiten. Einige der Kinder gehen auch selbst arbeiten oder helfen in den Unternehmen ihrer Eltern. Kind sein, spielen und Spaß haben kommt dabei oft zu kurz. Die Kinder lernen früh, dass dafür keine Zeit ist und sie stattdessen für ihre Geschwister kochen, waschen oder spülen sollen.

 

Daher hat es sich die Fundación zur Aufgabe gemacht, den Kindern zu Weihnachten das zu ermöglichen, was für viele Kinder selbstverständlich ist: Ein Weihnachtsfest mit selbstgebackenen Plätzchen, weihnachtlicher Deko, Liedern, einer Messe mit Krippenspiel und natürlich auch Geschenken.

 

Dafür benötigen wir Ihre Hilfe. Für die insgesamt 50 Kinder würden wir gerne jeweils ein Geschenk im Wert von ungefähr 10 Euro kaufen. Viele der Kinder bekommen zu Hause gar keine Geschenke zu Weihnachten. Als ich letztens mit José Luis seine Hausaufgaben gemacht habe, stand in seinem Arbeitsheft folgende Frage: „Wenn dir plötzlich ein Flaschengeist erscheinen würde, was würdest du Dir wünschen?“ „Un borrador, un lapiz, un lapizero, una mochila y colores.“, schrieb José Luis, also: ein Radiergummi, einen Bleistift, einen Kugelschreiber, einen Rucksack und Buntstifte. Wie José Luis geht es allen Kindern der Fundación, sie wünschen sich keine teure Barbiepuppe oder die neuste Actionfigur. Stattdessen brauchen sie neue Kleidung, die nicht löchrig ist und Schulmaterialien. Damit wir den Kindern einige dieser Wünsche erfüllen können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Schon ein kleiner Betrag hilft dabei, den Kindern zu Weihnachten ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können.

 

Im Namen der gesamten Fundación Hilando Sueños möchte ich mich schon einmal im Voraus für Ihre Hilfe bedanken. Ohne die Unterstützung aus Deutschland wäre das Projekt für die Fundación nicht realisierbar. Vielen herzlichen Dank oder eher !Muchísimas Gracias!

 

Viele liebe Grüße aus Bolivien!

 

 

Bankdaten:

 

Deutsche Kreditbank

 

Empfänger: Johanna Margarete Zech

 

IBAN: DE16 1203 0000 1033 8547 51

 

Verwendungszweck: Weihnachten 2018 (+ Name und Email)

 

Wenn Sie nach Ihrer Spende über die Verwendung und die Umsetzung des Weihnachtsprojektes informiert werden wollen, geben Sie bitte Namen und Email Adresse im Verwendungszweck an.

Galerie - Alltag im Projekt

Venta de Ropa

Am 8.November haben wir in der Fundación einen Flohmarkt veranstaltet, bei dem wir an die Familien des Viertels Kleidung und Schuhe für 1 BS (~ 12 ct) und 50 Ct (~ 6 ct) verkauft haben. Die Kleidung war der Fundación von Privatpersonen zur Verfügung gestellt worden. Viele der Eltern unserer Kinder im Projekt haben sich sehr über diese Gelegenheit gefreut, günstig neue Kleidung für ihre Kinder kaufen zu können. Insgesamt haben wir etwa 250 Bs eingenommen, mit denen neue Schulmaterialien gekauft werden können.


Festival de Titeres

Im Oktober hatten wir die Ehre, mit der Fundación an dem Handpuppenfestival "Festival de Titeres", welches von dem franziskanischen Projekt "Justicia y Paz" organisiert wurde, teilnehmen zu dürfen. Nach intensiven Proben im Projekt ging es mit ca. 15 Kindern in die Stadt, genauer in das Theater im Zentrum Cochabambas, wo die Kinder ihr einstudiertes Stück aufführten. Das Festival stand unter dem Thema "Pequenos gestores de paz" - "Kleine Gesten des Friedens" und jede der ca. 10 Gruppen hatte ein thematisch passendes Theaterstück vorbereitet. Am Ende belegten wir mit unserem Stück über das Teilen den ersten Platz und bekamen eine große Kiste Materialien für die Fundación sowie eine Urkunde für jeden der Teilnehmer überreicht. Nach einem aufregenden und langen Tag ging es dann in der Dämmerung für alle zurück nach Hause.

Día del Estudiante

Ein Teil der bolivianischen Kultur, den ich hier sehr schnell bemerken konnte, ist die Liebe für jede Art von Feiertagen und Festivitäten. So feiert ganz Bolivien heute am 21. September gleich drei Feste auf einmal: Día del Amor (Tag der Liebe – hier wichtiger als Valentinstag), Llegada de la estacion de la primavera (Frühlingsanfang) und Día del Estudiante (Tag des Schülers).

 

In der Fundación wird jedes Jahr der Día del Estudiante gefeiert, um den Kindern zu zeigen, dass Bildung und Schule etwas schönes sind, ein Privileg, das es zu feiern gilt. Normalerweise ist im Alltag im Projekt nicht viel Zeit für Spiele, weil die Fundacíon es sich zum Hauptauftrag macht, dass die Kinder ihre Hausaufgaben machen, ihre Lücken auffüllen, ihre Schwächen trainieren, eine vollständige Mahlzeit zu sich nehmen bevor sie zur Schule gehen und dass sie die Möglichkeit haben, sich vor der Schule zu waschen. Umso besonderer war also die Fiesta am Día del Estudiante für die Kinder. Luftballons, Spiele und ein leckeres Essen sorgten für gute Laune. Insgesamt hatten wir vier Spiele vorbereitet: Sackhüpfen (carrera de sacos), einen Poesie-Wettstreit (concurso de poesía), ein Wassermelonen-Wettessen (concurso de comer) und einen Tanz-Wettstreit (concurso de baile). Natürlich gab es für die besten auch Preise: Es wurden jeweils die ersten drei Plätze geehrt und es gab Schulmaterialien, Haargummis und Buntstifte zu gewinnen. Nach den anstrengenden Wettkämpfen durften sich alle Kinder mit einem leckeren Essen und Refresco (selbstgemachter Softdrink mit Zimt) stärken. Normalerweise essen in der Fundación nur etwa 25 Kinder, die für das Mittagessen eingeschrieben sind. Zu essen gab es eine abgeänderte Version von Salchipapa, ein bei den Kindern beliebtes Straßenessen bestehend aus angebratenen Hotdogscheiben und Pommes. Wir fügten dem Gericht noch Hühnchen, hart gekochte Eier und Salat aus Tomaten, Möhren, roten Zwiebeln und Salat hinzu, sodass eine Art Piqué entstand.

 

Alles in allem war die Feier ein voller Erfolg und die Kinder verließen die Fundación mit einem Lächeln im Gesicht. Ich persönlich finde es eine sehr süße Idee den Schülern des Landes einen Tag zu widmen und so auf die wichtige Rolle von Bildung hinzuweisen. Mit unserem Poesie-Wettstreit wollten wir den Kindern zeigen, dass es sich lohnt zu lernen und wie schön es sein kann, Erlerntes mit anderen zu teilen. Da viele der Kinder ihre Eltern aufgrund langer Arbeitstage selten sehen, liegt es in der Verantwortung der Apoyos und der Schulen Werte wie Bildung als relevant und erstrebenswert zu vermitteln und ich hoffe sehr, dass der Día del Estudiante dazu ein kleines bisschen beitragen kann.

 

Allgemeines über das Projekt

Fundación Hilando Sueños

Das Projekt „ Fundación Hilando Sueños“ befindet sich in einer Vorprovinz der Großstadt Cochabamba im Andenhochland Boliviens. Die Zone ist „Zona Sur“, genauer Santa Vera Cruz. Gesprochen wird hauptsächlich Spanisch, viele Kinder sprechen auch Quechua. Die Zona Sur ist für  Armut und Kriminalität bekannt. Die Kinder, denen hier Unterstützung geboten wird, sind die Ärmsten der Ärmsten. Sie helfen zum Teil bei den Autowaschanlagen, um ihre Eltern zu unterstützen.

 

Hilando Sueños ist eine Hausaufgabenbetreuung bzw. Kita. Zu meinen Aufgaben gehört, die Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen, Essen zuzubereiten, die kleineren Kinder für die Schule vorzubereiten und natürlich auch abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten zu planen und durchzuführen.